Liebe Katja,
wir kennen uns aus verschiedenen Workshops bei Kommdirekt, der Digitalagentur für den digitalen Erfolg, welche ich 2 Jahre in ihrer Entwicklung begleiten durfte. Du arbeitest dort als Digital Project Managerin und hast im Rahmen deines berufsbegleitenden Studiums eine Prognose entwickelt, wie sich die Arbeitswelt rund um New Work entwickeln wird.
- Was war für dich der Auslöser, dich in deiner Bachelorarbeit mit dem Thema New Work intensiver zu beschäftigen?
Das Thema New Work war für mich stets ein Buzzword, das jedoch nie genau definiert wurde beziehungsweise von jedem, mit dem ich darüber gesprochen habe, anders verstanden und umgesetzt wurde. Mit Beginn der Corona-Pandemie im Frühjahr 2020 habe ich mehr und mehr über das Thema gelesen, und nachdem sowohl wir bei Kommdirekt, als auch Kunden und Bekannte in das Homeoffice gewechselt sind, wurde auch mehr und mehr darüber diskutiert. In meiner Bachelorarbeit habe ich mich speziell mit dem Thema New Work in Digitalagenturen wie der Kommdirekt GmbH auseinandergesetzt, da die Diskussionen und Artikel zum Thema New Work meist allgemein gehalten oder auf große Unternehmen und Konzerne bezogen waren, jedoch keine Ableitungen auf kleinere Unternehmen oder speziell die Agenturbranche getroffen wurden.
- Was ist deine persönliche Prognose, wie sich die Arbeitswelt bis 2030 entwickeln wird?
Meiner Meinung nach ist Flexibilität der größte und wichtigste Faktor der Arbeitswelt in den kommenden 10 Jahren. Flexibel agierende Unternehmen werden einen Vorteil in der Gewinnung qualifizierter Arbeitskräfte, im War for talents haben. Arbeitnehmer werden künftig noch stärker überregional oder gar international rekrutiert werden. Home Office beziehungsweise Remote Work haben durch die Einflüsse der Corona-Pandemie stark zugenommen und werden in Zukunft nicht mehr wegzudenken sein. Dadurch werden auch Arbeit und Freizeit immer stärker verschmelzen, aus der aktuell geforderten Work-Life-Balance wird vielmehr ein Work-Life-Blending. In Bezug auf New Work wird dieser Ansatz insofern in den nächsten Jahren in der Arbeitswelt eine tragende Rolle spielen, dass die Selbstverwirklichung als Prinzip des Konzeptes immens wichtig wird, da durch die Veränderungen der Arbeitswelt und der Anforderungen auch das Bewusstsein für die Bedürfnisse der Mitarbeiter wachsen wird. Speziell nach dem New Work Prinzip sollen Arbeitnehmer künftig genau die Arbeit erledigen, die sie wirklich aus innerster Motivation heraus erledigen wollen. Einen großen Einfluss auf die weitere Entwicklung der Arbeitswelt in den nächsten Jahren haben auch die durch das Zukunftsinstitut definierten Megatrends, insbesondere die Digitalisierung und Globalisierung, sowie die unterschiedlichen Generationen mit ihren individuellen Anforderungen. Natürlich entstehen durch die Veränderungen auch Herausforderungen, denen sich Arbeitgeber und Arbeitnehmer stellen müssen – die mitunter größte davon ist die Schaffung des entsprechenden Mindsets, um mit den Entwicklungen der Arbeitswelt in Bezug auf das New Work Konzept mitgehen zu können.
- Ich habe Kommdirekt immer als sehr offen und menschlich erlebt mit flachen Hierarchien und transparenten Spielregeln, welche regelmäßig reflektiert und angepasst werden, z.B. ob ihr Projekte mit Scrum bearbeitet. Dazu habt ihr so schöne Rituale wie z.B. die Präsente von Kunden unter einem Weihnachtsbaum festlich zu arrangieren; ihr habt eine offene Küche & feiert gemeinsame Geburtstage oder nutzt Teamevents, um gemeinsam aus dem Flugzeug zu springen.
Was lässt dein Herz bei Kommdirekt höher schlagen und warum?
Kommdirekt zeichnet sich durch vielseitige, kreative und abwechslungsreiche Projekte aus, an denen alle Projektbeteiligten ihre Ideen und ihr individuelles Wissen einbringen können. Wir haben in der Agentur einen sehr starken Zusammenhalt, der durch regelmäßige Team-Events, gemeinsame Mittagspausen und Feiern gestärkt wird und sowohl in guten wie in weniger guten Zeiten zu spüren ist. Die Flexibilität, die allen Mitarbeitern bei Kommdirekt gewährt wird, lässt eine optimale Verbindung von Arbeit, privaten Terminen und Freizeit zu. Gleichzeitig macht es durch die offenen Agenturräume im Loft-Stil jeden Morgen Spaß, ins Büro zu kommen.
- Du kennst beide Seiten – die Arbeitswelt mit Führungskräften und die Hochschulwelt. Was sollten Hochschulen aus deiner Sicht unbedingt im Blick haben, um ihren Beitrag rund um New Work leisten zu können?
Bereits während der Hochschul-Ausbildung, sowohl bei Vollzeit- als auch bei berufsbegleitenden Studiengängen, sollte von vornherein die Individualität und die persönlichen Stärken jedes einzelnen Studenten berücksichtigt werden, um die persönliche Entwicklung vor Eintritt in das Berufsleben bestmöglich zu fördern und zu stärken. Nur so kann das entsprechende Mindset geschaffen werden, dass für die Implementierung des New Work Konzeptes unabdinglich ist und künftig voraussichtlich auch sehr gefragt sein wird. Vor allem in Hinblick auf junge Gründerinnen und Gründer sollten die Prinzipien des New Work Konzeptes bereits im Studium gelernt und angewandt werden.
- Was möchtest du noch gerne loswerden?
Vielen Dank für die Gelegenheit, Teil deines wunderbaren Blogs zu sein! Ich bin selbst sehr gespannt, wie sich die Arbeitswelt in den nächsten Jahren entwickeln und welche Rolle das New Work Konzept dabei spielen wird. Für mich steht fest, dass New Work bleiben, aber durch die Digitalisierung und technologische Weiterentwicklungen künftig auch weiterhin diskutiert wird. Unternehmen sollten die Erkenntnisse aus der Corona-Pandemie, während der bereits einige Prinzipien des Konzeptes von Frithjof Bergmann umgesetzt wurden, nutzen und darauf aufsetzen, um das Konzept erfolgreich fortzuführen und für mehr zufriedene Mitarbeiter zu sorgen – die genau das tun, das sie wirklich wollen, und dadurch glücklich sind.
Ich danke dir sehr herzlich für das erfrischende Interview und wünsche dir und uns viele magische Momente bei all dem, wofür wir brennen.
Herzlichst, Ulrike Margit Wahl.
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