Manifest für Agiles QM – frische Impulse für Begeisterung im Qualitätsmanagement
Das Agile Manifest wurde im September 2016 von Dr. Benedikt Sommerhoff und dem Fachkreis für Qualitätsmanagement und Organisationsentwicklung der Deutschen Gesellschaft für Qualität verfasst. Mischen Sie sich ein – ganz agil und ganz einfach unter:
http://blog.dgq.de/manifest-fuer-agiles-qualitaetsmanagement/
- Kundeninteraktion
statt: Kundenbefriedigung durch Abfragen der Anforderungen und der Zufriedenheit
neu: kontinuierliche Kundeninteraktion während Ideenfindung, Entwicklung, Realisierung & Produktnutzung
- Dienende Führung
statt: sehr hierarchische Organisationen
neu: interdisziplinäre Teams übernehmen entscheidende Rollen & Aufgaben; wirkungsvolle Vernetzung führt zu enormer Reaktionsgeschwindigkeit bei hoher Ergebnisqualität; dienende Führung stellt Ressourcen, Strukturen und Kultur bereit (z.B. Scrum Master)
- Interdisziplinäre Vernetzung
statt: Einbeziehen von Experten mit definiertem Kompetenz- und Befugnisportfolio; Vernetzung muss stimuliert werden
neu: Wirksamkeit resultiert aus hohem Vernetzungsgrad vieler Organisationsinterner und -externer, unabhängig von ihrer Funktion und Stellung in Organigrammen; agile Teams wissen, wen sie brauchen und ziehen hinzu, wen immer sie gebrauchen können
- Evolutionärer Ansatz
statt: wirkmächtiger, prozessorientierter Ansatz für Prozessorganisationen
neu: Balance zwischen Prozessorientierung, klassischem Projektmanagement und agilem Arbeiten muss immer wieder neu erfunden werden; kontinuierlicher Wandel wird unterstützt & agilitätsförderliche Kultur entwickelt
- Iteration
statt: PDCA-Rad und KVP-Keile
neu: Zurückgehen bis zu dem Punkt, ab dem Lösung b zw. Verbesserung überhaupt möglich ist, ist Teil des evolutionären Ansatzes; Scheitern & neuartige Lösungen gehören dazu
- Knackpunktbasierte Lösungsfindung
statt: Wunsch nach faktenbasierter Entscheidungsfindung
neu: maßgeblicher Knackpunkt wichtiger als Fakten, Verstehen & Beobachten
- Menschenzentrierung
statt: Beziehungsmanagement mit dem Wissen der Bedeutung der Beziehungen zu Interessengruppen der Organisation
neu: ganzheitliche Ausrichtung an den Bedürfnissen der Menschen aller Interessengruppen; Wille, die Qualitätsbedürfnisse zu verstehen und aus diesem Verständnis heraus Qualität in allen relevanten Aspekten erzeugen
Sehr geehrter Herr Dr. Sommerhoff, liebe interessierte Leserschaft, Konformitatsaudits werden in absehbarerer automatisiert, ohne Auditor*in vor Ort, durchgefuhrt werden. Ein entsprechender Algorithmus kann rasch der Konformitatsgrad ermitteln. Je digitaler die Organisation entwickelt ist umso besser! Bleibt die Frage wo st der Mehrwert fur die Fuhrung, die Mitarbeiter*innen und die Organisation? Neben anerkannten, alternativen Methoden wie das Process Layer Audit, bieten sich partzipative Methoden der Arbeitsanalyse und -gestaltung der Arbeitswissenschaften an. Teilnehmende Beobachtung und action research sind nur kleine Beispiele. Das Repertoire ist viel umfangreicher. Also nur interaktive Auditkonzepte werden die notwendige und sinnvolle Automatisierung auch in diesem Bereich uberleben. Qualitater*innen und Auditor*innen als Coaches und Organisationsentwickler*innen wird die wunschenswerte Zukunft sein. Reflecting Audits waren mein Vorschlag! Danke Herr Sommerhoff fur die Initiierung dieser notwendigen Diskussion. Wo bleiben eigentlich die innovativen Impulse der DAkkS und der Konformitatsbewertungsstellen?