„Poverty is the fault of the community.“ – so Prof. Dr. Mohammad Yunus am Freitagabend in Mannheim bei der Preisverleihung des Carl-Theodor-Preises 2016. Bildung spielt hierbei eine zentrale Rolle, denn ein gutes Bildungssystem „gives energy to the people and helps to explore all the creative power“. Der Mensch ist nämlich von Natur aus ein „problem solver“.
Der Weg dahin ist vielseitig, wie die zahlreichen Beispiele aus der Praxis zeigten. Vom Server in Manhattan, welcher nachts die individuellen Lehrpläne für jedes Kind für Mathematik berechnet (Beispiel David A. Boody School in Brooklyn, USA) bis zu Kindern, welche frühzeitig an Design Thinking herangeführt werden. Prof. Winterberg der D-School in Potsdam beschrieb sehr eindrücklich, wie wichtig es ist, im Design Thinking früh Fehler zu machen. Lehrpläne und Frontalunterricht sind „Schnee von gestern“. Wir brauchen mehr Projektarbeit.
Ständige Bewertung und Präsenzveranstaltungen sind „Auslaufmodelle“. Unser Gehirn ist ein „Energiesparer“ und lernt nur, „was es braucht und wichtig findet“, so der Gehirnforscher Prof. Hüther. Bildungssysteme sollten vor Allem einladen und inspirieren. Dann kommen Jugendliche nach der Schule nach Hause und wollen gestalten und werden zum „job creator“ – auch für sich selbst. Tausende arbeitslose Menschen in Bangladesch haben dies bewiesen, wie Prof. Yunus berichtete. Warum sollten arbeitslose Jugendliche in Europa dies nicht auch schaffen?
Wer Lösungen sucht, wird diese auch finden – z.B. mit den bildungspolitischen Akteuren in einem Design Thinking-Workshop in Berlin. Beim EduAction-Bildungsgipfel waren sie nicht anwesend.
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